
Loving Life Experience®
Soul Space
Meine Erfahrungen & Geschichte
Bei meinem letzten stationären Aufenthalt leistete einen wesentlichen Beitrag zu meiner Genesung die wöchentliche Genesungsgruppe; dort fühlte ich mich auf eine Weise verstanden, die sehr heilsam war, da sie von einer betroffenen Person geleitet wurde.
Meine Motivation als Genesungsbegleiter zu arbeiten ist, zu verstehen, zu unterstützen und zu begleiten.
Mit Anfang 30 hatte ich bereits früh in meinem Leben die Möglichkeit, mein bisheriges Lebenskonzept aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Burn-Out. Mittelgradige Depression. Stillstand – zum ersten Mal in meinem Leben. Seit meinem 30 Lebensjahr begleiten und belasten mich immer wiederkehrende depressive Episoden, Angststörungen und Schlafstrukturprobleme. Warum ist das so, habe ich mich gefragt. Warum bin ich so wie ich bin?
Und warum kommt es immer wieder zu diesen Sollbruchstellen in meinem Leben, die eine Neujustierung meines Lebensmodells erfordern? Alle Krisen sind immer auch eine Wachstumschance gewesen. Eine Chance mich besser kennen zu lernen. Ich hab in meinen bisherigen Lebensjahren für mich herausgefunden, dass immer, wenn ich meine inneren Grenzen verletzt habe, meine verletzten inneren Anteile nicht wahrgenommen oder vielleicht sogar verleugnet habe, ich meine Ressourcengrenze überschritten habe und sich ziemlich schnell psychosomatische Belastungen gezeigt haben. Bei mir meist mit Schlafproblemen und damit verbundener Angst, den Tag bewältigen zu können. Ich habe gelernt mehr und mehr auf meinen Körper zu hören.
Eine tiefe Sinnkrise ausgelöst durch eine Trennung führte dazu, dass ich das Leben nach zehn Monaten im Zustand einer schweren Depression und generalisierten Ängsten loslassen wollte. Nach einem langen Kampf des Aushaltens war das die einzige Möglichkeit, die mein Verstand mir präsentierte. Ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik stellte für mich keine Option dar. Ich habe überlebt – ein Wunder!
Während meines Aufenthalts in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie leistete die wöchentliche Genesungsgruppe einen wesentlichen Beitrag zu meiner Genesung; dort fühlte ich mich auf eine Weise verstanden, die sehr heilsam war, da sie von einer betroffenen Person geleitet wurde, und nicht von Ärzten oder Psychologen, die manchmal einfach „zu weit weg“ von mir sind. Schon während des Klinikaufenthalts erkannte ich das zusätzliche Genesungspotenzial für Klienten/Patienten, neben der pflegerischen, ärztlichen, psychotherapeutischen Betreuung und den ergo- und sporttherapeutischen Maßnahmen. Die Genesungsgruppe öffnet einen zusätzlichen Raum sich mitzuteilen. Ich habe erfahren, dass ich mich noch mehr öffne und noch ehrlicher in der Kommunikation in der Runde war, als in anderen Therapieangeboten. Für mich hatte ich ein anderes Vertrauensgefühl zu der Person, da ich wusste, dass sie das gleiche oder ähnliches durchgemacht hat oder immer noch durchmacht wie ich. Da redet eine Person, die wirklich die Gefühle erlebt hat wie ich. Die wirklich weiß, wie sich z.B. Depression, Angst, Ohnmacht, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit anfühlt.
Einer der Hauptbeweggründe mich zum EX-IN Genesungsbegleiter ausbilden zu lassen, bietet mir die Möglichkeit die ärztliche, psycho-, pflege-, ergo- und sporttherapeutische Behandlung wertbringend zu ergänzen und somit einen Beitrag zur nachhaltigen Genesung des Menschen über den Klinikaufenthalt hinaus zu leisten. Wie der Name schon sagt: Ich möchte gerne begleiten. Und genau darin sehe ich auch meine Aufgabe in diesem Leben. Menschen zu begleiten. Die Ausbildung zum Genesungsbegleiter eröffnete mir die Perspektive meinen bisherigen Krisen einen Sinn zu geben. Ich bin der tiefen Überzeugung, dass ich diese Krisen nicht „nur so“ in diesem Leben erfahren habe – eher dienen sie auf der einen Seite mich selbst immer besser kennen zu lernen und zum anderen sehe ich mich aber auch in der Rolle des „Begleiters“ für Menschen, die sich in krisenhaften Zuständen befinden.
Meiner Ansicht und meiner Erfahrung nach liefert die professionelle Begleitung „für Betroffene von Betroffenen“ nach dem Konzept des Genesungsbegleiters einen wichtigen Baustein zum gesamten Genesungskontext des Menschen. Vergleichbar mit der Begleitung von Menschen durch den Sterbe- und Trauerprozess – Trauer hat keinen ICD (soweit ich weiß) und fängt bereits schon an bevor der geliebte Mensch stirbt (wenn er nicht plötzlich stirbt). D.h. psychologische Unterstützung finden Menschen dann, wenn sie im Rahmen der Trauer als depressiv diagnostiziert werden. Und dann muss man auch erst einmal einen Psychiater/Psychologen finden. Einem Menschen bringt es nichts, wenn er jetzt trauert, und in sechs Monaten einen Termin zum Reden bekommt.
Es wird in Zukunft immer wichtiger werden, dass es zertifizierte, und nicht nur von psychiatrischen Diensten, ärztlichen Verbänden, sondern auch von Krankenkassen anerkannte Ausbildungen gibt, um Menschen in Krisen zu begleiten, die zum Zeitpunkt der Notwendigkeit keine oder nicht ausreichende Hilfe aus dem klassischen Gesundheitssystem bekommen. Dazu gehört für mich auch insbesondere die Nachsorge bzw. Nachbetreuung nach dem Klinikaufenthalt. Die größte Angst war es wieder in den Alltag zurückzukehren;
wieder eine eigenverantwortliche Struktur, Stabilität und damit Sicherheit im Alltag zu finden. Dies stellte mich noch während des Klinikaufenthalts unter enormen „Anpassungsdruck“ und mindert meiner Erfahrung nach abhängig von der sozialen Situation bzw. des sozialen Netzwerks und erlernter Bewältigungsstrategien das gewonnene Genesungspotenzial bestehender multimodaler Behandlungskonzepte der Klinik. Hier sehe ich eine große Notwendigkeit und gleichzeitig das Potenzial des Genesungsbegleiters den Patienten über die Klinik hinaus zu begleiten. Eine vertraute Person, die den Patienten und seine Krankheitsgeschichte bereits während des Klinikaufenthalts kennen- und verstehen gelernt hat und diesen beim „Landen“ im Alltag unterstützt und begleitet.
Menschen beschreiben mich als sehr empathischen Menschen und fühlen sich in meiner Gegenwart wohl. In meinen bisherigen Begleitungen habe ich als Feedback immer bekommen, dass ich Zuversicht und Kraft schenke, Menschen zum Perspektivwechsel bewege sowie begeistere und sie in Kontakt mit sich selbst und dem Leben bringe. Dabei unterstützen mich sicherlich meine bisherigen Krisen, die mich immer näher an mein Herz und an die Liebe zum Leben gerückt haben – aber auch meine Ausbildungen, insbesondere zum Achtsamkeits-/Stressbewältigungslehrer und Lehrer für yoga-, atem- und klangtherapeutisch orientierte Maßnahmen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, was eine bewusste Atemführung und beruhigende Frequenzen von Klängen ausmachen können und wie die Qualität unserer Gedanken und Gefühle und auch unser „Energieniveau“ positiv beeinflusst werden kann.
Folgende vertiefende Themen sehe ich als zusätzlich wertbringend für die Arbeit als Genesungsbegleiter:
(1) Mit Achtsamkeit das Leben meistern
(2) Wie Wahrnehmung unser Leben bestimmt
(3) Im Körper präsent sein
(4) Schwierigen Gefühlen und Gedanken mit Achtsamkeit begegnen
(5) Kognitive Stressbewältigung
(6) Stress verstehen
(7) Selbstmitgefühl entwickeln
(8) Achtsame Kommunikation
(9) Gut für sich sorgen
(10) Achtsamkeit im Leben verankern.
Zusätzlich habe ich die Erfahrung gemacht und mich daher auch als Atem- und Klangtherapeut ausbilden lassen, was eine bewusste Atemführung und beruhigende Frequenzen von Klängen ausmacht und wie die Qualität unserer Gedanken und Gefühle und auch unser „Energieniveau“ verändert werden kann.